Wolfschlugen kann aus gutem Auftreten kein Kapital schlagen

Torhüter hält Pfullinger Sieg fest - Rote Laterne in Wolfschlugen

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fb, 10.03. - Wie so oft in dieser Saison sollte den Hexenbannern auch in der bedeutenden Begegnung mit dem VfL Pfullingen das Glück fehlen. Zwar konnte Trainer Wilfried Binder die Einstellungen und das Abwehrverhalten loben und man spürte bei allen Akteuren den Siegeswillen, doch bot auch Pfullingen eine sehr ansehnliche Leistung - wie so oft im Gegensatz zu den Schiedsrichtern, die weder mit Übersicht noch mit Regelkenntnis glänzten. Insgesamt vier Mal bekamen Wolfschlüger Akteure zu Unrecht zusammen mit einem gegnerischen Spieler eine Zeitstrafe auferlegt, womit es Wolfschlugen erschwert wurde seinen Rhythmus zu finden. In beiden Halbzeiten konnte Wolfschlugen 27 Minuten lang das Spiel offen gestalten, verpasste es aber einige Male, eine deutliche Führung herausspielen, am Ende hatten dann doch die Bundesligareservisten des VfL-Pfullingen die Nase vorne.
Die Wolfschlüger müssen sich entgegenhalten lassen, dass bei über einem Dutzend Torversuchen von ungedeckten Spielern das Leder leichtfertig nicht den Weg ins Tor fand und einige optimistische Zuspiele in die Hand des Gegners in Form der Spielers mit der Nummer 4, Frieder Broß, gelangten.
Natürlich wird es für die Hexenbanner ganz schwer noch einmal Punkte zu holen, muss man an drei Spieltagen doch noch gegen die nur noch gegen die aufstiegswilligen Balinger, bei den heimstarken Biberachern und zuletzt am 13. April erneut zuhause gegen die etwas wacklige SG Ober-/Unterhausen antreten. Doch was in der nächsten Saison bevorsteht kann man erst am letzten Spieltag sagen!

Wolfschlugen hatte Anwurf, Handte und Brunner, der völlig frei am Kreis zum Wurf kam, konnten ihre Chancen jedoch nicht verwerten. Wolfschlugen war nervös, Pfullingen konnte einen Ballverlust schließlich zum 2:0 nutzen (3. Spielminute).
Die Hexenbanner steckten aber im Gegensatz zu den letzten beiden Partien jetzt nicht auf, sondern konnten beim 3:3 durch "Thomas" Rieth wieder ausgleichen. Hertwig konnte seine Farben nun vorerst zum letzten Mal in Front schießen, bevor Wolfschlugen durch Hänssler und den herausragenden Brunner sowie Nestel eine Zwei-Tore-Führung aufbaute (4:6, 13.).

Leider konnte dieser Vorsprung nicht konserviert werden. Der konterstarke Pfullinger Broß schaffte den Anschluss, Handte verwandelte seine Chance nicht, darauf glich Broß aus. Schulz konnte zwar das 7:6 markieren, darauf scheiterte Hänssler allerdings mit einem seiner zwei Strafwürfe am Pfullinger Schlussmann Villgratner, der später die Partie allein entscheiden sollte.
Beim Stand von 10:10 kippte Schwenk etwas unglücklich aus den "Latschen", warf darauf mit seinem Schuh nach dem Wolfschlüger Kapitän Rieth, was jedoch ungeahndet, weil von den Schiedsrichtern unerkannt, blieb.
Bis zur 25. Minute beim 11:10 konnten die Gäste nun immer wieder ein Tor vorlegen, doch auch mit Paraden von Torhüter Rieger war mehr offenbar nicht zu holen. Herlan und Broß brachten ihre Farben aber wieder in Front. Nach dem 12:12 sollte dann Wesche "Abwehr im Kreis" gespielt haben, schlechterdings ein glasklares Stürmerfoul des Gegners und sollte dafür 4 Minuten auf der Bank schmoren. Ein weiteres klares Pfullinger Stürmerfoul, diesmal von Herlan, brachte dem Gastgeber die 13:12-Führung.
In den Schlusssekunden traf dann Schulz den Pfosten, Volk wanderte ebenfalls aufgrund einer groben Fehleinschätzung der Schiedsrichter auf die Bank.
Schließlich setzte Hertwig per verwandeltem Strafwurf zum 14:12 den Schlusspunkt hinter die torreiche erste Hälfte.

Die doppelte Unterzahl der Wolfschlüger wurde von den Gastgebern natürlich zum 15:12 genutzt. Zwei klasse Paraden von dem nun stark spielenden Rieger und ein verpatzter Wurf des Pfullinger Bauer verhinderten einen 6-Tore-Rückstand.
Wieder zu sechst schaffte Wolfschlugen relativ leicht den Ausgleich zum 15:15, Brunner verpasste es dann jedoch gleich zwei Mal, sein Team in Führung zu bringen. Zwei Broß-Treffer bedeuteten im Gegenteil erneut den Vorsprung des Gastgebers (40.)
In doppelter Überzahl erzielten die Hexenbanner anschließend das 18:18, Brunner konnte sogar auf 19:18 erhöhen, wobei sich nach zwei Schwenktreffern das Blatt endgültig zu wenden begann; Wesche wurde nach der dritten, erneut unverdienten Zeitstrafe disqualifiziert, da die Schiedsrichter sich erneut nicht dazu durchwinden konnten, auf Stürmerfoul zu erkennen. Staiger wurde dennoch mit ebenfalls der dritten Zeitstrafe vom Platz geschickt.

Beim Spielstand von 19:20 versagten Hänssler offenbar die Nerven, er feuerte den Ball von der Sieben-Meter-Linie ans Lattenkreuz. Broß nutzte die Gunst der Stunde, brachte Pfullingen mit 21:19 in Front (53.). Beim 21:21 durch Nestel nach einem verwandelten Schulz-Strafwurf erzielte Wolfschlugen letztmals den Ausgleich.
Obwohl Pfullingen mit einer Zeitstrafe gehandicapt war, gelang es Wolfschlugen nun gegen den sich zu einer absoluten und ungekannten Topform aufschaukelnden Gästekeeper Villgratner nicht, die Führung zu übernehmen, einmal musste Rieger gar einen Torversuch parieren. Villgratner hielt gegen Ende der Partie inklusive einiger Brunner-Konter beinahe alles.
Schließlich waren es zum wiederholten Mal die Pfullinger, die in Form des dritten verwandelten Broß-Strafwurfes das 22:21 erreichten. Hänssler glich kurz darauf aus, doch Hertwig markierte erneut die Führung.
Gegen den starken Pfullinger Schlussmann sollte Wolfschlugen nun kein Treffer mehr gelingen: Handte und Schulz hatten mit zwei Versuchen zwar die Führung in der Hand, aber einen unüberwindlichen Torhüter gegen sich, der sich mit Macht und insgesamt 26 glänzenden Paraden nach dem Pfullinger Sieg streckte.
Das letzte Wort hatte schlussendlich Pfullingens Konterläufer und mit 10 Treffern bester Spieler Broß, der den Hexenbannern den 24:22-Dolchstoß setzte.

Wolfschlugen hat nun mit einem Mini-Pünktchen Rückstand den letzten Tabellenplatz inne. Es stehen wie geschrieben noch Begegnungen gegen Balingen, in Biberach und gegen Ober-/Unterhausen aus, wo es Wolfschlugen gelingen muss, mit starken Leistungen und Glück die Tür zum Klassenerhalt doch noch einmal aufzustoßen. Auch wenn es jetzt ganz schwer wird: Noch ist der letzte Funke Hoffnung nicht verstoben!

VfL Pfullingen: Villgrattner, Scholz; Bauer (1), Staiger, Brand (1), Herlan (3), Broß (10/3), Schwenk (5), Reiff, Steinhilber (1), Hertwig (3/1), Gärtner.
TSV Wolfschlugen: T. Rieger, J. Knapp; S. Wesche (1), M. Rieth (2), V. Schulz (3/1), M. Brunner (8), M. Handte, K. Hänssler (5), F. Maier, T. Fabian (1), O. Volk, Nestel (2).

Siebenmeter:
VfL Pfullingen: [4/4] Broß verwandelt drei, Hertwig einen.
TSV Wolfschlugen: [1/4] Hänssler scheitert zweimal an Villgrattner, Wesche verwandelt sicher, Schulz verwandelt einen und scheitert ebenfalls an Villgrattner.

Verwarnungen:
VfL Pfullingen: [3] Bauer, Staiger, Brand.
TSV Wolfschlugen: [3] Rieth, Fabian, Wesche, Co-Trainer Harald Maier.

Zeitstrafen:
VfL Pfullingen: [9] Bauer (2), Brand (2), Staiger (3 und Rote Karte), Schwenk, Steinhilber.
TSV Wolfschlugen: [6] Rieth, Volk, Maier, Wesche (3 und Rote Karte).

Schiedsrichter: Anhorn/Kilian (TV Gerhausen).
Zuschauer: 120.