fb, 14.04., - Pfullingen hat sein letztes Spiel gegen Bittenfeld auswärts 32:30 gewonnen. Angesichts dessen wäre ein Sieg der Hexenbanner Makulatur gewesen. Damit ist Wolfschlugen nach nur einer Saison und 22 Spielen in 344 Tagen seit dem Aufstiegsjubel wieder in die Verbandsliga abgestiegen.
In einem schwachen Spiel unterlagen die Hexenbanner der SG Ober-/Unterhausen hauchdünn mit 19:20 Toren. Dieses Ergebnis zeigt wahrheitsgemäß, dass alle Wolfschlüger mit einigem Engagement bei der Sache waren. Es zeigt nicht, dass im Angriff über ein Dutzend Chancen leichtfertig vergeben wurden, es fehlte an Präzision und der nötigen Aufmerksamkeit im Angriff. Vielleicht hätte der gut spielende Handte (5) noch öfter sein Glück versuchen sollen?
Immerhin machte die Abwehr, allen voran Torhüter Thomas Rieger, einen wirklich guten Job. Die beiden aus Mannheim gekommenen Schiedsrichter waren wie immer kein Glücksgriff, legten besonders anfangs einige Entscheidungen zugunsten des Gegners aus, verfügten insgesamt aber über wenig Spielverständnis.
Kapitän Rieth brachte den TSV Wolfschlugen in Führung. Der glänzend aufgelegte Torwart Rieger konnte zwar nun zwei Bälle abwehren, Brunner scheiterte jedoch mit seinem Konter am Pfosten. Im Gegenzug glich Timo Pfeiffer per Strafwurf aus, erhöhte mit zwei Treffern sogar auf 1:3 (5.).
Die Hexenbanner kämpften sich jedoch in einer katastrophalen Spielphase mit Toren von Nestel und Hänssler wieder heran, wobei Hänssler einen Treffer vergab und Brunner erneut mit einer Konterchance scheiterte.
Bis zum 4:4 (15.) durch Nestels Kunsttor hielt Wolfschlugen mit. In der Folge bekamen Hänssler einen Eckball sowie Nestel einen Strafwurf nicht zuerkannt, Volk und Handte vergaben. Somit gelang den Hexenbannern über sieben Minuten kein Treffer (4;7, 22.).
Die nächsten vier Minuten verliefen ausgeglichen (6:9), dann erreichten Handte, Hänssler und Nestel in Überzahl den Ausgleich (9:9), gleichzeitig der Halbzeitstand.
Leider konnten die Wolfschlüger Akteure an die Leistung der Schlussminuten des ersten Durchgangs nicht anschließen. Thomas Pfeiffer und Frederik Wirth erhöhten sofort auf 9:11, wobei Volk und Handte den Ball nicht ins Tor brachten. Handte erzielte aber dann doch den 11:11-Ausgleich (35.), worauf die SG Ober-/Unterhausen ihren "Star-Torhüter" Martin Trautmann einwechselte. Dieser wurde nun richtiggehend warmgeschossen, da alle fast Würfe halbhoch abgegeben wurden.
Zunächst scheiterte Nestel frei, Spielertrainer Seferagic, der sein Team in den absoluten Schwächephasen immer wieder nach vorne brachte, erzielte das 11:12. Kapitän Rieth glich aus.
Anschließend verwerteten die Hexenbanner aber eine sehr gute Abwehrleistung nicht, ein Pass von Rieth an Brunner kam nicht an. Im nächsten Angriff kam es zu einem Konter, bei dem zunächst Sebastian Wesche, im Nachwurf wiederum Rieth völlig unbehindert den Torwart trafen. Die SG bedankte sich hinterher mit drei Treffern in Folge zum 12:15 (42.), da Wolfschlugen im Angriff plötzlich nervös agierte.
Nun wäre es an Trainer Binder gewesen, eine Auszeit zu nehmen. Allerdings wartete er noch vier Angriffe ab, von denen drei erfolglos waren: Trautmann wehrte einen Wurf von Handte ab, Hänssler traf die Latte und Wesche vergab einen Konter. Schließlich erzielte Rieth den 13:15-Zwischenstand (48.), Handte hätte vier Minuten später sogar den 16:16-Ausgleich erzielen können. Stattdessen erhöhten Wirth und Siebert auf 15:18 (55.).
Nachdem also in den letzten 13 Minuten von acht Hexenbanner-Torversuchen nur drei erfolgreich waren, nahm Binder erst jetzt eine Auzeit, die zudem äußerst unglücklich war. Hänssler hatte einen Freiwurf herausgeholt und signalisierte der Bank, nun endlich die Auszeit zu nehmen. Da aber keine Reaktion kam, lief Hänssler an, brachte den Ball ins Tor, worauf der Pfiff zur Auszeit ertönte. Das Tor war Makulatur.
Immerhin zeigte die Auszeit Wirkung, Wolfschlugen glich kurz vor Spielende zum 19:19 aus. Leider reichte es nicht zum Sieg, da Seferagic den 19:20-Endstand herstellte.
Wolfschlugen steigt damit in die Verbandsliga ab. Sicher ist in der abgelaufenen Saison nicht alles optimal gelaufen: Bereits im zweiten Spiel gegen Neuhausen holte sich der wichtige Michael Handte einen Bruch im Daumengrundgelenk, fiel bis Mitte Januar aus, konnte ein Vierteljahr nicht trainieren. Immerhin ist wohl allein dieses Unglück für die erfolgreiche Reaktivierung von Volker Schulz verantwortlich, der nach 5 Monaten ohne Training natürlich einige Zeit brauchte, um wieder ins Spiel zu kommen.
Zu allem Ungemach brach sich Schwenke beim Heimspiel gegen Bittenfeld am 17.02. den Unterarm (Kahnbein) und fiel aus. Zwar lief Rechtsaußen Nestel in den weiteren Spielen zu einer wahren Höchstform auf, doch war der weitere Verlust nicht zu kompensieren.
Leider wurden auch einige Spiele, besonders anfangs der Saison unglücklich und knapp verloeren, die Abgänge von Nesselhauf zum HaSpo Ostfildern sowie von Pfrommer, Schwarz usw. zur TG Nürtingen wogen letztendlich doch zu schwer.
Immerhin trifft man in der Jubiläumssaison 2002/2003 seit langem einmal wieder auf den Nachbarverein und Ex-Oberligisten TG Nürtingen, der in den letzten beiden Jahren dank kräftiger finanzieller Unterstützung einen Durchmarsch von der Bezirksliga erkämpft hat. Damit könnte es endlich wieder ein volles Haus geben!
TSV Wolfschlugen: T. Rieger; M. Rieth (3), M. Brunner (2), M. Handte (5), K. Hänssler (4/1), F. Maier (2), T. Fabian, O. Volk, Nestel (3).
SG Ober-/Unterhausen: M. Socher, M. Trautmann; F. Wirth (3), T. Mönch, D. Kania, R. Siebert (1), V. Siebert (2), S. Ullrich, M. Häbe, E. Seferagic (3), Th. Pfeiffer (4), Ti. Pfeiffer (7/2)
Siebenmeter:
TSV Wolfschlugen: [1/1] Hänssler verwandelt.
SG Ober-/Unterhausen: [2/2] Timo Pfeiffer verwandelt beide.
Verwarnungen:
TSV Wolfschlugen: [3] Rieth, Wesche, Brunner.
SG Ober-/Unterhausen: [3] Timo Pfeiffer, Siebert, Wirth.
Zeitstrafen:
TSV Wolfschlugen: [2] Rieth, Wesche.
SG Ober-/Unterhausen: [6] R. Siebert (2), Häbe (2), Ulrich, Th. Pfeiffer.
Schiedsrichter: Castellanos (Hockenheim), Otto (Mannheim). Waren ihre 154,40 € bestimmt nicht wert.
Zuschauer: 180