Wolfschlugen bringt Donzdorf erste Heimniederlage bei

Wichtiger 35:25-Kantersieg vor dem Nürtingen-Derby

09.02., fb - Die Hexenbanner haben in Donzdorf alle überrascht. Mit einer recht konstanten Leistung nutzte Wolfschlugen die Schwächen der TG Donzdorf konsequent aus und hatte das Spiel immer im Griff. Allein eine Schwächephase in der zweiten Häfte der ersten Halbzeit kostete einen noch höheren Sieg. Donzdorf konnte einen 4:11-Rückstand auf 12:15 bei Halbzeit fast aufholen.

Da aber offenbar bei Donzdorf keine Steigerung möglich war, wurde die Abwehr etwas ruppiger, was die ohne klare Line pfeifenden Schiedsrichter manchmal recht hart bestraften und doch einige Nettigkeiten übersahen. Zudem fiel der wichtige Donzdorfer Maier nach 35 Minuten angeblich verletzt aus, konnte aber in den letzten 5 Minuten wieder eingreifen.
Wolfschlugen spulte hingegen das Spiel doch noch recht locker ab, und der Sieg war nie ernsthaft in Gefahr. Bei den Hexenbannern glänzten vor allem Volker Schulz, der aus allen Lagen insgesamt 13 Treffer erzielte, und der in der zweiten Halbzeit eingewechselte Torwart Jochen Knapp, der mit vielen parierten Würfen eine gute Leistung zeigte. Hänssler, Handte und Rieth waren mit einer eher durchwachsenen Leistung sieben- bzw. fünfmal erfolgreich. Peter Voigt feierte nach überstandener Schulterprellung sein Comeback und war vor allem eine wichtige Stütze in der Abwehr.

Nach dem üblichen Abtasten konnten die Hexenbanner schnell überzeugen. Nach dem 1:1 durch Maier zog Wolfschlugen auf 1:5 davon, da Schmid an Rieger scheiterte, Meidl beim Wurf im Kreis stand und Braun vergab und Donzdorf sonst keine Chancen produzierte. Leider traf Handte, dessen Wurfqualität in der ersten Halbzeit nicht überzeugte, im Anschluss nur den Pfosten, der gut spielende Maiko Geiger traf im Gegenzug zum 2:5.
Doch weil die Gastgeber in der Anfangsphase eine Dauerwurst aus technischen Fehlern produzierten, führten die Hexenbanner bald mit 4:11 (16.) Die Donzdorfer Abwehr ließ sich ohne Probleme immer wieder überwinden, alles schien sehr einfach zu werden.

Vielleicht zu einfach. Denn plötzlich brach sich bei den Wolfschlügern der Übermut Bann. Geiger setzte sich gegen Volk zum 5:11 durch, Hänssler und Handte trafen das Tor nicht. Brell war nach schneller Mitte zum 6:11 erfolgreich. In dieser Phase zeigte Wolfschlugen bis zum Ende der Halbzeit eine schwache Leistung und behielt die Partie dennoch im Griff. Dies zeigt, dass man im Gegensatz zu Weinstadt wieder an Nervenstärke gewonnen hat. Auch wenn man nun zu oft mit den merkwürdig leitenden Schiedsrichtern haderte, worunter im Endeffekt Abwehr- und Angriffskonzentration litten und man teilweise in doppelter Unterzahl agieren musste.

Als beim 10:14 durch Hofelich der Vorsprung immer mehr schmolz, nahm Keppeler eine Auszeit. Danach verwandelte zwar Schulz einen Strafwurf, Handte, Rieth und Hänssler trafen jedoch nicht. Donzdorf machte es besser und stellte den 12:15-Halbzeitstand her.

Es war klar, dass Wolfschlugen wieder an die Leistung der ersten 15 Minuten anknüpfen musste, um dieses Spiel erfolgreich zu bestreiten. Die Abwehr war nun wieder sicher, schnell erhöhte man auf 13:17. In der fünften Minute wurde schließlich Peter Voigt beim Konter richtig gehend an die Hallenwand geschleudert, was gerade mal eine Zeitstrafe zur Folge hatte (eindeutig Rote Karte). Immerhin war nichts passiert, und er konnte weiterspielen.

In den nächsten Minuten etablierte Wolfschlugen eine 4-Tore-Führung, da "Power" Jochen Knapp das Tor fast vernagelte und man im Angriff das nötige Wurfglück hatte. Handte profilierte sich als Flügelspieler und Konterläufer und war mit Peter Voigt zusammen nun für Zählbares verantwortlich. Als nach 45 Minuten (18:22) auch die anderen Wolfschlüger wieder trafen, hatte Donzdorf auch bei Nicht-Unterzahl nichts mehr zu bestellen. Immer mehr setzte Wolfschlugen sich ab, da Donzdorf gehetzt und teilweise unüberletzt zum Torerfolg kommen wollte. Bereits nach 49 Minuten stand es nach einem abgefällschten Wurf von Hänssler 26:21, und man hatte die Hinspiel-Niederlage wettgemacht.

In der restlichen Spielzeig zeigte sich Wolfschlugen von einer völlig neuen Seite: Fast spielten sich die Hexenbanner in einen Torrausch, am Ende waren es beim 25:35 10 Tore Vorsprung für die Gäste, die damit einen überraschend hohen Sieg einfuhren und die Niederlage im Vorspiel gegen Weinstadt wettmachten. Sicherlich wird die Mannschaft diese Form für das bereits am Freitag in der Wolfschlüger Sporthalle Derby gegen Nürtingen beibehalten müssen, um in diesem prestigeträchtigen Spiel wiederum Punkte sammeln zu können.

TG Donzdorf: Lörcher, Sturm, Budai, Maier (6), Schmid (3), Meidl, Bolle (4), Nixon, Braun (2/1), Hofelich (5), M. Geiger (6/1).
TSV Wolfschlugen: T.Rieger, J.Knapp; K.Haenssler (7), M.Rieth (5), J.Vogt (3), T.Fabian, T.Schwenke, M.Handte (5), O.Volk, P.Voigt (2), V.Schulz (13/4).

Verwarnungen:
TG Donzdorf: [2] Hofelich, Budai
TSV Wolfschlugen: [3] Schulz, Rieth, Fabian. Keine für Keppeler, er blieb offenbar zu ruhig.

Zeitstrafen:
TG Donzdorf: [11] Lörcher, Budai, Schmid (3), Bolle, Braun (3), Hofelich (2)
TSV Wolfschlugen: [6] Hänssler (2), Rieth, Volk (2), Schulz.

Rote Karten:
TG Donzdorf [2] Braun, Schmid (jeweils nach Regel 16:6b i.V.m. 8:4)

Strafwürfe:
TG Donzdorf: [3/4] Braun wirft einmal ins Tor und einmal ins Blaue, Bolle und Geiger verwandeln.
TSV Wolfschlugen: [4/5] Schulz verwandelt 4 und scheitert einmal an Sturm.

Zuschauer: 150
Schiedsrichter: Buhl/Buhl (TV Mühlheim bei Tuttlingen). Bekannte Qualität, bedarf keines weiteren Kommentars.