Hexenbanner sind auf dem richtigen Weg

Knappe 32:33-Niederlage gegen Waiblingen, aber Lichtblicke

17.12., fb - Der Vfl Waiblingen trat tatsächlich in Bestbesetzung an. Allerdings startete der Gast wohl zu leichtfertig und kam dann nicht mehr ins Spiel hinein. Nach 15 Minuten stand es noch 6:11, danach kam Wochschlugen immer mehr heran und glich nach 30 Minuten schließlich aus. Waiblingen musste nach einer Zeitstrafe gegen Keeper Romeo Stoica (hätte leicht rot sein können) kurzzeitig ohne Torwart spielen, kam dabei offenbar außer tritt. Die zweite Halbzeit konnte ausgeglichen gestaltet werden, leider mit dem besseren Ende für den Regionalligisten aus Waiblingen, da Wolfschlugen nach 50 Minuten nach Ballverlusten und fünf leichten Gegentreffern plötzlich den Anschluss verlor. 33 Gegentreffer sind wiederum etwas viel aber in Anbetracht des Gegners und des Spiels okay. Die Mannschaft um Trainer Wilfried Binder und Co Martin Keppeler hat sicher viel Gutes für ihr Selbstbewusstsein getan.

Waiblingen erwischte den besseren Start, die Hexenbanner begannen passiv. Treffer jeweils nach technischen Fehlern der Gastgeber brachten das 0:3. In der Folge konnten sich die Hexenbanner aber mächtig steigern und kamen immer besser in Tritt und die Abwehr begann - gestützt durch einen exzellent aufgelegten Thomas Rieger im Tor - zu arbeiten. Ingo Seeger war aufgrund seiner Rückenverletzung nicht mit von der Partie ebenso wie Timo Fabian, der sich im letzten Training eine Knieverletzung zuzog. Dabei war allerdings Kai Hänssler, dem keine Sperre auferlegt wurde.

Und der legte dann auch mächtig los, war der erste, der den schlechten Start ablegte. Nach seinem ersten Treffer setzte er Marco Brunner in Szene, der vom Kreis das 2:4 herstellte. Die Hexenbanner-Verteidigung war noch nicht ganz wach, so musste man das 2:5 von Rückraum-Akteur Koskue hinnehmen. Hänssler scheiterte anschließend an Stoica, traf dann aber beim nächsten Versuch zum 3:5. Wiederum erfolgte postwendend das 3:6 (7.) durch Sven Bischoff.

Allmählich war die Abwehr wach und dem Gegner zugewandt, nachdem Marco Brunner Gucanin am Kreis gestört hatte gab es Strafwurf, 3:7 (8.). Doch Wolfschlugen versuchte, im Spiel zu bleiben. Leider hatten aber die Blocks, die in der Abwehr gestellt werden konnten, zur Folge, dass die Hexenbanner im Angriff überhastet agierten und manches Mal den Ball verloren. Daher gelangen in sieben Minuten nur 3 Treffer, während Waiblingen trotz besser werdender Wolfschlüger Abwehrarbeit Tor um Tor warf und schließlich 6:11 führte (15.)

Dann konnte der eingewechselte Thomas Rieger den ersten Ball von "Tie" Dudium parieren. Marco Brunner fuhr einen Konter, wurde aber vom gegnerischen Keeper Romeo Stoica an der Siebenmeter-Linie rüde gestoppt. Folge: Zeitstrafe. Da Waiblingen nur einen Torwart am Start hatte, war es nun an Wolfschlugen, die Chance zu nutzen, dass ein Feldspieler zwischen die Pfosten musste.

Hier konnte sich vor allem Tobias Schwenke auszeichnen, der mit drei Treffern in Folge bereits das 10:13 für die Gastgeber herstellte (19.). Rieger wehrte einen Wurf von Pritschow ab, Jochen Vogt und Peter Voigt trafen gegen den wieder eingewechselten Stoica zum 12:13. Die Abwehr des TSV Wolfschlugen störte nun früh, war dynamisch den Gegenspielern zugewandt und machte vieles richtig. So konnten einige Bälle abgefangen und zu Kontern genutzt werden, ein Verhalten, das lange im Spiel der Hexenbanner unsichtbar war und nun wieder aufgedeckt scheint.

Leider wurde nun die seit einiger Zeit sichtbare "Krankheit" der Hexenbanner wieder sichtbar: In Schlüsselsituation werden zu viele Fahrkarten oder technische Fehler produziert, ein klares Zeichen mangelnden Selbstvertrauens, ob der Niederlagenserie in letzter Zeit kein Wunder. Nach einem von Voigt eingeleiteten Konter verwarf zunächst Schulz, der auch einen weiteren Ball aufgrund eines Fouls nicht verwerten konnte, der nach einem Block von Handte nach vorn geworfen wurde. Hänssler knallte den folgenden Strafwurf an den Pfosten.

Zum ersten Mal seit drei Minuten hatte dann Waiblingen wieder die Chance zum Torwurf, traf aber auch nur die Latte, ebenso wie Hänssler im nächsten Angriff. Irgendwie war der Wurm drin, denn nach einem Konter des Waiblingers Marco Kniesel zum 12:14 war wiederum beinahe vier Minuten Sendepause auf beiden Seiten, Chancen wurden reihenweise vergeben. Einzige Ausnahme der schöne Treffer von Jochen Greiner, der den Ball nach einem Konterzuspiel von Handte an Stoica vorbei brachte.

Aber Wolfschlugen blieb dran, immer wieder konnte Rieger einen gut geworfenen Ball parieren. Rieth verwandelte zum 14:15, nachdem Schaffer einen Ballverlust von Mike Handte zum 15. Treffer des VfL genutzt hatte. Nach einem Ballverlust von Koskue glich "Hase" Jochen Vogt gekonnt aus, 15:15 (28.), Schaffer erhöhte wiederum auf 15:16, Schulz erzielte das letzte Tor zum 16:16, womit die Zielvorgabe des 2. Viertels erreicht war. Weitere Chancen beider Seiten blieben unvollendet.

Das Spiel der ersten fand in der zweiten Hälfte seine Fortsetzung. Wolfschlugen kam immer wieder zum Ausgleich, dann schlichen sich aber Fehler ein und erlaubten den Gegentreffer des VfL. So konnte trotz Überzahl Koskue nach 38 Minuten das 19:20 (nach Ausgleich Schulz) herstellen, da die Abwehr gerade mit den Gedanken wo völlig anders war. Immerhin gelang Kreisläufer Jochen Vogt nach einem Handte-Traumpass quer über den Kreis das 20:20. Rieger entschärfte dann Bälle von Dudium und Wenta.

Die Hexenbanner agierten in der folgenden etwas unkonzentriert. Zwar erreichten Hänssler und Rieth jeweils den Ausgleich (22:22, 41.), dann folgten aber drei einfache Treffer des Regionalligisten zum 22:25, zuletzt durch Wenta der "glockenfrei" am Kreis stand. Dann zeigte Wolfschlugen aber wieder Präsenz und Rieth verhinderte den zweiten Treffer des Krisläufers. Im Gegenzug verwandelte Vogt zum 24:25-Anschluss und Handte erreichte aus gut 10 Metern erneut den Ausgleich (25:25, 46.)

Doch es folgte wiederum ein Gegentor vom Kreis durch Daniel Ene, worauf Handte in bester Manier wieder der Einstand gelang. Doch wieder brachte man es nicht fertig in Führung zu gehen, man wurde flatterig. Die Folge waren 3 Gegentreffer durch Konter und ein Strafwurf, einmal störte Hänssler Gucanin am Kreis nur mit halber Kraft. So stand es schließlich 26:31, das Spiel schien gelaufen.

Das war es wohl auch, aber die Hexenbanner kamen wieder auf. In Unterzahl gelang Schulz das 27:31, Rieger verhinderte den Gegentreffer. Es folgte eine unschöne Situation, als Alexander Krahn Volker Schulz beim Torwurf von den Schiedsrichtern unbemerkt foulte und sodann ausrastete und ein paar verbale Nettigkeiten loswurde, Schulz wandte sich ab. Nun wäre es an den Schiedsrichtern gewesen, sofort zu reagieren. Aber erst nach etwa 30 Sekunden wurden beide Spieler auf die Bank geschickt. Wolfschlugen versuchte nochmal alles, Rieger parierte nach 5 Chancen der Gäste, aber es half alles nichts. Endstand 32:33. Gegner über lange Zeit empfindlich gestört, Ziel erreicht, Selbstbewusstsein gesammelt. Gute Vorbereitung auf das Derby am Sonntag gegen die TG Nürtingen statt Training.

TSV Wolfschlugen: Thomas Rieger, Michael Krebs; Jochen Greiner (1), Kai Hänssler (7), Markus Rieth (4), Michael Handte (4/1), Peter Voigt (4), Volker Schulz (6/2), Marco Brunner (1), Jochen Vogt (4), Oliver Volk. VfL Waiblingen: Romeo Stoica; Mikko Koskue (5/1); Matthias Dudium (4), Felix Pritschow (3), Marco Kniesel (2), Eugen Wenta (5/2), Peter Gucanin (3), Marc Schaffer (4), Alexander Krahn, Sven Bischoff (3), Daniel Ene (2).

Siebenmeter:
TSV Wolfschlugen: [3/4] Hänssler scheitert am Pfosten, Handte tritt einmal, Schulz zweimal.
VfL Waiblingen: [3/3] Wenta verwandelt beide, Koskue trifft.

Verwarnungen:
TSV Wolfschlugen: [3] Greiner, Brunner, Schulz.
VfL Waiblingen: [2] Gucanin, Krahn.

Zeitstrafen:
TSV Wolfschlugen: [3] Hänssler (Meckern), Brunner, Schulz.
VfL Waiblingen: [4] Koskue, Gucanin, Krahn, Stoica.

Schiedsrichter: Czurgl, Schmid (HSG Schönbuch). Meinten, sie müssten Waiblingen helfen.
Zuschauer: 100.