Seien wir froh, dass die Saison vorbei ist...

25:33 gegen Ehingen - Handte und Rieth letztmals im Team

30.03., fb - Die Luft war bei den Hexenbannern raus, das war wie beim letzten Spiel sehr deutlich zu merken. Durch die Niederlagen gegen Weinstadt und Nürtingen hatte man sich in die ausweglose Situation gebracht, nur noch um die "goldene Ananas" zu spielen. Und die wollten die Wolfschlüger offenbar nicht haben. Nun gilt es in der neuen Saison, unter dem neuen Trainer Bernd Locher wieder engagierter zu spielen: Denn wenn solche Leistungen zum Dauerprogramm 03/04 würden und man ja zusätzlich ohne Handte und Rieth und ohne echten Ersatz aufläuft und möglicherweise auf Kai Hänssler (Ausland?) verzichten muss, würde man sich wohl recht schnell im Tabellenkeller wiederfinden.

Nach über einer Stunde fahrt durch die schwäbische Pampa, vorbei an saftigen Wiesen und blühenden Wäldern, ließ man die großen Metropolen wie Apfelstetten vorbeiziehen und kam schließlich doch noch in Ehingen an der Donau an. Eigentlich hätten die Wolfschlüger in der "schönen Halle" "attraktiven Handball" bieten können, doch es kam anders.

Doch Ideenlosigkeit ist wohl der treffende Ausdruck dafür, was die Hexenbanner diesmal boten. Einzig Heiner Prost, der in den letzten 40 Minuten das Tor hütete und Oliver Volk machten ihre Sache recht gut, und "Kurt" Markus Rieth beförderte den Ball zu guter Letzt fünfmal ins Tor. Im Übrigen zeigten nur Peter Voigt und Tobias Schwenke eine durchschnittliche Leistung.

Das Spiel begann etwas chaotisch. Zunächst traf Schwenke das Tor nicht, dann nagelte TSG-Akteur Leicht den Ball an die Latte. Der etwas lustlose Hexenbanner-Keeper Thomas Rieger beförderte den Ball zurück zum Gegner. Handte konnte den Ball anschließend beinahe blocken, immerhin endete der Wurf von Haschke auch diesmal am Holz. Beim nächsten Angriff rutschte "Hase" Vogt aus. Kein Vorteil, Haschke bedankte sich mit seinem ersten Konter (insgesamt 7) und tanzte Handte zum 1:0 aus. Soweit die ersten drei Minuten.

Aber noch gaben sich die Hexenbanner nicht geschlagen. Vogt holte einen Strafwurf heraus und Handte stellte mit seinem einzigen Treffer das Unentschieden her. Anschließend fing Handte den Ball ab, Hänssler gab an Peter Voigt weiter, der die 2:1-Führung herstellte. Haschke verwarft, und Hänssler scheiterte völlig überhastet an Müller. Haschke scheiterte nach "schneller Mitte" an Rieger, auch Markus Rieth machte es auf der anderen Seite nicht besser, vergab ebenfalls. Schwenke bekam in der Abwehr den Ball zu fassen. Voigt erreichte per Konter das 3:1, bevor David Drenovak per Strafwurf den Anschluss herstellte. Markus Rieth traf danach zum 4:2 (7.), die Hexenbanner führten zum ersten und zum letzten Mal in dieser Partie mit 2 Treffern.

Beide Mannschaften übten sich nun darin, den gegnerischen Torhüter warmzuwerfen. Wolfschlugen hatte dabei mehr Erfolg, da man immer wieder links halbhoch eine Lücke suchte, die dort schlicht nicht war.
So stand es bald 4:4, nach einem nervösen Ballverlust von Rieth sogar 5:4 für die Gastgeber. Die nächsten Angriffe waren auf beiden Seiten von technischen Fehlern geprägt, Wolfschlugens Oliver Volk stellte beim 5:5 eeinige Minuten später nochmals den Ausgleich her (10.).

Ehingen legte nun einen Zahn zu, da Wolfschlugen entweder mit schwachen Würfen an Müller scheiterte oder den Ball verlor oder ein technischer Fehler unterlief. Recht rüde Fouls der TSG wurden in dieser Phase lediglich mit gelben Karten bedacht. Die Gastgeber zogen also über 8:6 auf 12:8, 14:9 und schließlich 16:11 davon, ohne dass die Hexenbanner dem eine nennenswerte Gegenwehr entgegenbrachten. Zwischen der 16. und der 29. Minute traf Wolfschlugen gerade einmal das Tor. Nachdem Martin Keppeler in der 26. Minute genervt eine Auszeit genommen hatte und Heiner Prost ins Tor kam, lief das Wolfschlüger Spiel etwas schneller und flüssiger, aber ein nachhaltiger Torerfolg wollte sich auch dann nicht einstellen.

Nach der Pause erwischte Ehingen den besseren Start, Haschke erzielte das 17:11. Hänssler war Ende der zweiten Halbzeit umgeknickt und konnte mit Verdacht auf Bänderriss nicht mehr ins Geschehen eingreifen.
Der sehr schwach spielende Handte verlor erneut den Ball, Volk konnte immerhin den Kontertreffer verhindern. Der folgende Strafwurf von Grigoras brachte dennoch den 18:11-Zwischenstand. Ehingen baute die Führung bis auf 23:13 aus (38.), und eine erneute Blamage für Wolfschlugen bahnte sich an. Doch Heiner Probst im Tor konnte sich noch steigern und verhinderte das Schlimmste. So stellte sich der Stand beim 23:15 (in Unterzahl!) bzw. 24:16 nicht mehr ganz so dramatisch dar, die Tendenz zum 10-Tore-Rückstand hatte jedoch weiterhin bestand. Es wäre langweilig, nun den gesamten Spielverlauf zu beschreiben und würde dem Spiel auch nicht gerecht werden.

In der letzten Viertelstunde schwankte der Rückstand weiter zwischen 8 und 10 Toren. In der Abwehr fehlte der Biss, um nochmals näher heranzukommen, und im Angriff war man nur stellenweise erfolgreich, denn fast nur Voigt und Volk trafen in der Schlussphase. Zwei Minuten vor Abpfiff stand es 33:23, Jochen Geiger und Markus Rieth stellten schließlich den 33:25-Endstand her. Ehingen war ohne seinen starken Habijanec aufgelaufen und hatte leichtes Spiel mit seinen Gästen, die, so schien es, kaum bei der Sache waren.

TSV Wolfschlugen: Rieger, Krebs, Probst; Haenssler (1), Rieth (5), Vogt (2), Geiger (2/1), Fabian, Handte (1/1), Voigt (3), Volk (5), M. Brunner (4/2), T. Schwenke (2).
TSG Ehingen: Beck, Müller; Laatsch (6), P. Drenovak (1), Bosler, D. Drenovak, Link (2), Kley (2), Grigoras (8/4), Haschke (8), Leicht (6), Golesne (1).

Verwarnungen:
TSV Wolfschlugen: [3] Rieth, Volk, Voigt.
TSG Ehingen: [3] Kley, Grigoras, Golesne.

Zeitstrafen:
TSV Wolfschlugen: [3] Volk, Voigt (2).
TSG Ehingen: [3] Kley (2), Grigoras.

Strafwürfe:
TSV Wolfschlugen: [4/5] Handte, Geiger je einmal, Brunner zwei. Volk trifft und scheitert je einmal.
TSG Ehingen: [4/5] Grigoras verwandelt 4, Leicht scheitert an Rieger.

Zuschauer: 150.
Schiedsrichter: Enßle/Krieg (TV Möglingen). Junges, aber offenbar eines der besseren Gespanne der Liga, eines der wenigen, das eine feste Linie hat. Übersahen dennoch einige Dinge (Kreis, Schrittfehler), die zwar meist gegen Wolfschlugen gingen, aber absolut nicht ins Gewicht fielen. Wolfschlugen hätte mit absolut perfekten Schiedsrichtern ebenso hoch verloren.