Hexenbanner geben im Pokal kräftig Gas!

BW-Ligist SKV Oberstenfeld beim 34:22 ohne den Hauch einer Chance

15.09., fb - Anfangs deutete alles darauf hin, dass der TSV Wolfschlugen dem SKV Oberstenfeld in der 1. Runde des HVW-Pokals unterliegen würde. Oberstenfeld begann selbstsicher, brach dann aber nach 10 Minuten ein und ließ sich bis zum Ende der Halbzeit mit 12:5 überrollen. Diesen Rückstand konnten die Gäste auch in ihren guten Phasen nie wettmachen. In der Schlussviertelstunde übte sich schließlich Gästekeeper Doll in Arbeitsverweigerung, sodass am Ende Wolfschlugen statt mit sechs mit 12 Toren Vorsprung (34:22) gewann.

Aller Anfang war schwer für die Hexenbanner: Nacheinander scheiterten Schulz, Hänssler und Schwenke am gegnerischen Keeper, während bei den Gästen Ammert, der starke Pfahl und Sauer den 0:3-Zwischenstand herstellten (6.). Bei 7:30 gelang Hänssler der erste Treffer, zwei weitere folgten (3:5, 12.). Inzwischen war die Hexenbanner-Abwehr sattelfest und man bot den Oberstenfeldnern Paroli. Die Gäste ihrerseits kamen plötzlich ins Straucheln.

Die Hexenbanner waren darüber etwas verdutzt. Schließlich fand ein etwas verunglückter Konter im zweiten Nachwurf aus der Hand von Fabian den Weg ins Tor (4:5). Wenig später brachte Rieth mit einem Sensationstreffer im Fallen ins Tor, nachdem er zwei der BW-Liga-Spieler einfach ausgetrickst hatte.
Nun hatten die Wolfschlüger vollens zu ihrem Spiel gefunden, und das war gewaltig. Michael Krebs im Tor erwies sich immer mehr als ganz starker Rückhalt, man rührte Beton an. Beim 8:5 nahm der Bittenfelder Trainer Ralf Selcho entnervt eine Auszeit, weil seine Mannschaft auch in Überzahl keinen Fuß mehr auf den Boden brachte.
Alles Gutzureden half nichts, Wolfschlugen baute durch einen Treffer des gut aufgelegten Brunner weiter auf 12:5 aus, wobei Krebs erneut einen Konter parierte und die Oberstenfelder in ihrem Frust immer härter zu Werke gingen. In der 28. Minute bei einem Konter ging schließlich Tobias Schwenke beim Absprung zu Boden, überhart gefoult von Michael Trefz, der dafür die rote Karte sah. Schwenke fiel für den Rest des Spiels aus. Den anstehenden Strafwurf verwandelte Seeger zum 13:5-Halbzeitstand. Die Gäste hatten 18 Minuten lang kein einziges Tor erzielt.

Zu Anfang des zweiten Durchgangs versuchte der SKV, den angestauten Rückstand abzuarbeiten. So schmolz der dann auch bis zur 37. Minute auf sechs Tore (16:10) und SKV-Akteur Pfahl gab alles, damit dies so blieb (19:13, 41.) Kurzzeitig konnten die Gäste beim 20:15 einen 5-Tore-Rückstand verbuchen, da waren die Hexenbanner aber nur zu viert auf dem Feld.

Ganz langsam zog Wolfschlugen in Vollbesetzung wieder davon, wenige Pfostenwürfe verhinderten einen höheren Vorsprung. Immer wieder wurde das Spiel geprägt von technisch versierten Aktionen der Gastgeber. Beispielsweise, als Hänssler vom Kreis aus nach einem klasse Zuspiel von Brunner ins Tor warf.
In den letzten 10 Minuten entwickelte sich das Spiel für die Heimmannschaft noch zum Schützenfest, da Gästetorwart Doll alles tat, um bloß nicht den Ball zu berühren. Nur ein Kempa-Treffer blieb Wolfschlugen verwehrt. Endstand - 34:22.

Dieser sichere und in dieser Höhe verdiente, aber völlig unerwartete Sieg war sicher sehr wichtig für die Psyche aller Spieler und wird für Auftrieb sorgen. Allerdings denkt niemand, dass die anstehende Saison ähnlich leicht wird, da Oberstenfeld, immerhin fast in Bestbesetzung angetreten, den TSV Wolfschlugen krass unterschätzte und sich Torhüter Doll am Schluss unverschämterweise in Arbeitsverweigerung übte.

Wie angekündigt waren alle Spieler voll und ganz bei der Sache. Bestimmt wird man alles daran setzen, diese Einstellung zu konservieren und mitzunehmen in die schweren Anfangsspiele in Schorndorf und gegen Laupheim! Mit der gezeigten 100% geschlossenen Mannschaftsleistung zu diesem frühen Zeitpunkt und vielen tollen Einzelleistungen hat sich das Team selbst außerordentlich motiviert für die Hallensaison.
Für Statistik-Freaks: Der TSV Wolfschlugen fuhr einen 12-Tore-Sieg letztmals am 23.11.1997 ein (damals Landesliga, Heimspiel gegen HSG Weinstadt, 28:16).

Der SKV Oberstenfeld hat nach den Abgängen von Oleg Deiko, Felix Pritschow, Marc Grams, Marco Kniesel und Chris Franz wohl doch noch einen weiten Weg vor sich, um mit diesem Team Regionalliga-Luft schnuppern zu können. Denn selbst wenn der HVW-Pokal auch vor dem Spiel schon als "einfach nur lästig" erschienen sein sollte, hätte man sich von einem formal klassenschlechteren Team nicht dermaßen vorführen lassen dürfen.

TSV Wolfschlugen: Rieger, Krebs; Voigt (2), Rieth (1), Fabian (3), Schwenke (1), Schulz (5/2), Brunner (6), Handte (1), Seeger (7/5), Greiner (4), Hänssler (5), Vogt
SKV Oberstenfeld: Friebe, Doll; Fichtner (4), A. Trefz, M. Trefz, Ammert (2), Pfahl (9/5), Wiezorek, Muc (1), Jelinec (2), Vieler, Sauer (3).

Siebenmeter:
TSV Wolfschlugen: [7/7] Seeger verwandelt alle 5 sowie Schulz seine beiden Strafwürfe.
HaSpo Ostfildern II: [5/7] Pfahl verwandelt 5 und scheitert dazwischen an Krebs, 14 scheitert an Krebs.

Schiedsrichter: Engelmann/Funk. Erfreulich gute Lei(s)tung.
Zuschauer: Über 100.