Abteilungsleiter: Tagesform entscheidend
Trainerwort: Derby zur falschen Zeit
22.12., fb - Nach der Niederlage gegen Ehingen war der TSV Wolfschlugen in einem ernsten Tief. Nun scheint das Derby gegen Nürtingen besonders der Abwehr Flügel verliehen zu haben. Doch auch im Angriff lief es gut, zeitweise nur zu viert auf dem Feld konnte man immer noch Treffer erzielen.
Nach einem technischen Fehler des heutigen Toptorschützen Ingo Seeger konnte Markus Schmid das erste Tor der Party erzielen. Anschließend scheiterte zunächste Handte, Schwenke schnappte sich aber den Ball und erzielte den Ausgleich. Anschließend ging es ohne Zählbares hin und her, bevor Stefan Eidt erneut die Nürtinger Führung erzielte und Hänssler ausglich. Nachdem Rieger den folgenden Ball von Eßlinger parierte, verlor der schlecht ins Spiel gekommene Handte den Ball, Basler bedankte sich per Konter mit dem Ausgleich. Beide Teams waren zunächst etwas flatterig, mit leichten Vorteilen für Nürtingen.
Wolfschlugen konnte die Nervosität als erster ablegen und begann zu agieren. Seeger erzielte nach 12 Minuten erstmals einen Vorsprung - 4:5, nach einem Ballverlust von Eßlinger erzielte der gut spielende Schwenke sogar das 4:6. Postwendend fand Sven Unruh wieder den Anschluss doch Seeger erhöhte wiederum auf 5:7. Leider konnte nun Schwenke einen zu steil gepassten Ball nicht kontrollieren, aber Boll scheiterte am sehr gut aufgelegten Thomas Rieger im Wolfschlüger Tor. Per Strafwurf schaffte Schmid aber schließlich doch den Anschluss. Danach mühten sich Brunner und Schwenke vergebens, das 6:8 zu erzielen, auch Seeger traf nur den Pfosten. Nach einem Stürmerfoul von TG-Spieler Andreas Schwarz erzielte der agile Schulz schließlich das 6:8. Da Handte noch zweimal den Ball verlor und die Abwehr das eine oder andere Mal dann noch pennte, war aber mehr bis zur Halbzeit nicht drin. Außerdem schien zeitweise im Angriff das Holz im Weg. Und so gingen die Hexenbanner mit einer knappen 12:13-Führung in die Pause.
In der zweiten Halbzeit übernahmen dann ganz klar die Gäste das Geschehen. Auf seiten der TG Nürtingen waren genaue Würfe und Konzentration Mangelware. Nach einem technischen Fehler von Marco Pfrommer konnte der toll spielende Peter Voigt bereits nach 35 Minuten auf 13:16 erhöhen. Der Vorsprung wurde Stück für Stück aufgebaut, es lief gut. Besonders die Abwehr, die den Gegner oft nachhaltig störte, konnte sich sehen lassen, die Chancenauswertung im Angriff war besonders in Hälfte zwei sehr gut.
Auch wenn Wolfschlugen nach 42 Minuten (15:20 durch Handte) zunächst etwas ins Straucheln kam. Während sechs Minuten ließ man einige Torchancen liegen, dennoch führte man 12 Minuten vor Schluss immer noch mit 19:23, da Seeger zweimal und Schulz mit einem Traumtor erfolgreich waren. Als man sich wieder gefangen hatte, hieß es aber sehr schnell 19:25. Schulz setzte in Unterzahl noch das 19:26 drauf (52.).
Das Spiel war aber längst noch nicht in trockenen Tüchern. Denn ausgerechnet jetzt machten die beiden bis dahin (von ihrer Zählfertigkeit abgesehen) unscheinbaren Schiedsrichtern von sich reden. Nach einer Zeitstrafe gegen Seeger (wurde vorher von Pfrommer gefoult) und einer roten Karte gegen Hänssler (nach einem ungesühnten Foul etwas unzivilisiert) war man plötzlich in Unterzahl. Pepe Voigt gelang dennoch das 20:27, aber immer wieder konnte sich nun auch TGler Pfrommer durchsetzen.
Eine weitere Zeitstrafe gegen Seeger brachte dem die rote Karte ein, Pfrommer verkürzte auf 22:27. Volker Schulz erzielte aber weiterhin munter Tore und stellte zusammen mit Voigt in fast dauernder Unterzahl den Endstand 24:30 her. Der eingewechselte Nils Bücker im Tor der TG Nürtingen stellte dabei nicht wirklich ein Hindernis. Die Hexenbanner konnten den Vorsprung also, obwohl zweimal nur zu viert auf der Platte, konnten den Vorsprung durch kluge Aktionen, schnelles Spiel, einen sehr guten Torwart und etwas Glück ins Ziel retten. Diese Form gilt es nun bis zum Vorbereitungs-Turnier auf die Rückrunde in Esslingen zu konservieren. EZ-Pokal: 4. - 6.1.03
Die Abwehrarbeit konnte sich sehen lassen, nur sehr wenige Tore wurden mutwillig in Kauf genommen. Der vorgezogen spielende Peter Voigt sowie Jochen Greiner und Kai Hänssler ragten heraus, was die Leistung der anderen aber nicht schmälern soll, auch sie schlugen sich sehr gut. Der Angriff verbesserte und verfestigte sich mit der Abwehrleistung, sodass immer mehr schöne Treffer gelangen. Wenn die Mannschaft so - oder noch besser? - in der Rückrunde auftritt hat man gute Chancen, das heute schon begeisterte Publikum weiter zu erstaunen und sich langsam wieder etwas nach vorne zu arbeiten.
TG Nürtingen: Bücker, Pohl; Steigmeier, Boll (4), Unruh (4), Basler (3), Schwarz (1), M. Pfrommer (4), B. Pfrommer (1), Schmid (6/1), Eidt (1).
TSV Wolfschlugen: Thomas Rieger; Ingo Seeger (10/2), Jochen Greiner (1), Kai Hänssler (3), Markus Rieth (1), Michael Handte (1), Peter Voigt (6), Volker Schulz (5), Marco Brunner, Jochen Vogt.
Siebenmeter:
TG Nürtingen [1/2] Schmidt trifft einen und scheitert an Rieger.
TSV Wolfschlugen: [2/2] Ingo Seeger verwandelt beide.
Verwarnungen:
TG Nürtingen [2] Stegmeier, Marco Pfrommer.
TSV Wolfschlugen: [3] Seeger, Hänssler, Rieth.
Zeitstrafen:
TG Nürtingen [5] Stegmeier (2), Boll, Unruh, Marco Pfrommer.
TSV Wolfschlugen: [5] Seeger (3), Hänssler, Handte.
Rote Karten:
Kai Hänssler und Ingo Seeger (3. Zeitstrafe)
Schiedsrichter: Eckert/Holl
Zuschauer: > 800.